Einleitung
Kopfschmerzen können unser tägliches Leben stark beeinträchtigen, und die Ursachen dafür sind vielfältig und manchmal überraschend. Besonders Menschen, die unter extrem schmerzhaften Kopfschmerzattacken leiden, suchen oft lange nach einer Erklärung für ihr Leiden. Viele Betroffene vermuten zunächst Probleme im Bereich der Zähne oder des Kiefers als Ursache – eine Annahme, die nicht immer falsch ist, aber auch in die Irre führen kann, insbesondere wenn es sich um Clusterkopfschmerzen handelt.
Der lange Weg zur richtigen Diagnose
ClusterkopfschmerzpatientInnen berichten häufig von einer Odyssee durch Arztpraxen und von einer langen, schmerzvollen Suche nach Antworten. Bis zu fünf Jahre kann es dauern, bis die korrekte Diagnose gestellt wird. Viele Betroffene vermuten anfangs zahnbedingte Probleme, insbesondere im Zusammenhang mit Weisheitszähnen, und suchen daher zunächst Hilfe bei ihrem Zahnarzt.
Der Zusammenhang zwischen Zähnen und Kopfschmerzen
Es stimmt, dass Probleme mit Weisheitszähnen Kopfschmerzen verursachen oder verstärken können. Impaktierte Weisheitszähne können zu Schmerzen und Entzündungen führen, die in seltenen Fällen auch Kopfschmerzen nach sich ziehen können. Allerdings unterscheiden sich die Schmerzen, die durch Weisheitszähne verursacht werden, deutlich von Clusterkopfschmerzen, die zu den intensivsten Schmerzerfahrungen gehören, die ein Mensch erleben kann.
Woran erkennt man Clusterkopfschmerzen?
Clusterkopfschmerzen zeichnen sich durch extrem starke, einseitige Schmerzen im Bereich der Augen oder der Schläfe aus. Die Schmerzattacken treten in Clustern auf, d.h., sie häufen sich in bestimmten Perioden und sind von schmerzfreien Intervallen gefolgt. Typische Begleitsymptome sind unter anderem:
- Rötung des Auges auf der betroffenen Seite
- Nasenlaufen oder -verstopfung
- Schwitzen im Bereich der Stirn oder des Gesichts
- Unruhe oder Agitation
Der Besuch beim Zahnarzt – ein wichtiger Schritt, aber nicht der letzte
Wenn Sie unter starken Kopfschmerzen leiden und vermuten, dass diese mit Ihren Zähnen zusammenhängen könnten, ist ein Besuch beim Zahnarzt durchaus sinnvoll. Sollte jedoch keine zahnmedizinische Ursache gefunden werden und der Verdacht auf Clusterkopfschmerzen bestehen, ist es entscheidend, zusätzlich einen Neurologen aufzusuchen.
Eine korrekte Diagnose ist der Schlüssel zur richtigen Behandlung. Während zahnbedingte Kopfschmerzen durch zahnärztliche Behandlungen gelindert werden können, erfordern Clusterkopfschmerzen spezifische medizinische Therapien. Dazu gehören unter anderem die Verabreichung von Sauerstoff, Triptanen während der Attacken oder präventive Medikamente, um die Häufigkeit und Schwere der Kopfschmerzcluster zu reduzieren.
Wenn Sie unter Kopfschmerzen leiden und eine Verbindung zu Ihren Weisheitszähnen vermuten, zögern Sie nicht, dies zahnärztlich abklären zu lassen. Sollten Ihre Beschwerden jedoch über das hinausgehen, was typischerweise mit Zahnproblemen in Verbindung gebracht wird, und insbesondere, wenn Ihre Symptome auf Clusterkopfschmerzen hindeuten, suchen Sie bitte auch die Expertise eines Neurologen auf. Die richtige Diagnose kann Ihnen nicht nur viele Jahre des Leidens ersparen, sondern auch den Weg zu einer wirksamen Behandlung ebnen.